NFL: Week 10 Recaps
- Teams mit Bye Week: Chiefs, Cowboys, Falcons, Jets
New York Giants (3-7) - Philadelphia Eagles (3-5-1)
Ergebnis: 27:17 (7:3, 7:0, 7:14, 6:0) BOXSCORE
Der Kampf um den Division-Sieg in der NFC East bleibt ein Schneckenrennen. Mit ihrem vierten Sieg im neunten Spiel hätten die Eagles zum ersten Team mit einer zumindest ausgeglichenen Bilanz in der Division werden und ihre Führung in der NFC East ausbauen können. Gegen die Giants deutete sich allerdings von Beginn an an, dass die Chancen darauf am heutigen Abend nicht allzu gut stehen würden: Bereits zu Beginn des zweiten Viertels gingen die Giants mit 14:3 in Front.
Auf Seiten der Eagles fand das Passspiel rund um Carson Wentz nie ins Spiel, selbst mit den Rückkehrern Miles Sanders, Jalen Reagor, Dallas Goedert und Alshon Jeffery gelangt Wentz gegen eine gute Secondary wenig. Ein Sinnbild der Eagles-Offense am heutigen Abend: Richard Rodgers, eigentlich der dritte Tight End, führte die Gäste in Receiving Yards an.
Daniel Jones konnte auf der Gegenseite mehr überzeugen: Der Quarterback der Giants blieb zwar wie Wentz ohne Passing-Touchdown, bewegte den Ball jedoch deutlich besser, vermied größere Fehler und erzielte mit einem 34-Yard-Run den ersten Touchdown des Spiels - diesmal ganz ohne Stolperer. Jones muss vermutlich Punkte sammeln, um im nächsten Jahr der Starter der Giants bleiben zu dürfen. Dieses Spiel war ein Schritt in die richtige Richtung.
Aufgrund des klaren Rückstands mussten die Eagles im vierten Viertel gleich zweimal in nahezu aussichtslosen Situationen das Fourth Down ausspielen. Bei einem Fourth-and-Ten suchte Wentz Reagor in einem Eins-gegen-eins-Duell an der rechten Außenbahn, James Bradberry konnte den Pass jedoch abwehren. Etwas später sah sich Philly sogar einem Fourth-and-16 gegenüber. Wentz warf unter Druck kurz auf Boston Scott, der Running Back wurde jedoch deutlich vor dem First-Down-Marker gestoppt.
Green Bay Packers (7-2) - Jacksonville Jaguars (1-8)
Ergebnis: 24:20 (0:3, 17:7, 0:7, 7:3) BOXSCORE
Wer hätte vor dem Match gedacht, dass sich dieses Spiel zu einem echten Krimi würde entwickeln können? Vermutlich nicht viele. Tatsächlich taten sich die Packers praktisch das gesamte Spiel über aber schwerer als vermutet. Green Bay startete mit drei Punts ins Spiel, zwei davon nach Three-and-Outs. Die auf Man-Coverage ausgerichtete Defense der Jaguars setzte Aaron Rodgers und Co. im ersten Viertel noch stark zu.
Erst ein 78-Yard-Big-Play von Rodgers auf Marquez Valdes-Scantling brachte die Packers erstmals aufs Scoreboard, kurz darauf legte Rodgers mit einem Rushing Touchdown bei einem Scramble nach. Green Bays Offense machte aber dennoch zu viele Fehler. Rodgers warf in der zweiten Halbzeit eine vermeidbare Interception, zudem fumbelte Davante Adams nach einem Catch den Ball und ermöglichte den Jags so einen Drive, der in der Red Zone begann.
Nach seinem durchaus ansprechenden Debüt in der Vorwoche präsentierte sich Jags-Quarterback Jake Luton diesmal doch deutlich wackliger. Der Rookie warf mehrfach in Coverage, zudem überwarf er D.J. Chark bei einem potenziellen Big Play. Ob Gardner Minshew Luton in der kommenden Woche wieder als Quarterback ablösen wird, ist aktuell noch unklar.
Für das spektakulärste Play der Begegnung sorgte derweil Keelan Cole von Jaguars. Der Wide Receiver trug einen Punt der Packers über 90 Yards zurück in die Endzone und brachte Jacksonville so zwischenzeitlich wieder mit 10:7 in Front, zudem ließ er Punter J.K. Scott mit einer Körpertäuschung sehr alt aussehen. Im dritten Viertel fing Cole zudem Lutons einzigen Touchdown-Pass des Tages zwischen mehreren Packers-Verteidigern.
Detroit Lions (4-5) - Washington Football Team (2-7)
Ergebnis: 30:27 (7:3, 10:0, 7:7, 6:17) BOXSCORE
Die Lions und klare Leistungseinbrüche in der zweiten Halbzeit scheinen in dieser Saison einfach zusammenzugehören. Gegen Washingtons starke Defense startete Detroit eigentlich stark ins Spiel, gleich den ersten Drive des Spiels schloss Marvin Hall Jr. mit einem 55-Yard-Catch ab, eine Führung, die die Lions im weiteren Verlauf des Spiels auf 24:3 ausbauen konnten. Dann nahm das Team aber mal wieder den Fuß vom Gaspedal. Letztlich benötigten die Lions ein 59-Yard-Field-Goal von Kicker Matt Prater zum Sieg.
Tatsächlich hatte Washington nur 16 Sekunden vor dem Ende durch Kicker Dustin Hopkins den 27:27-Ausgleich erzielt, Overtime schien bereits so gut wie unvermeidlich. Eine Roughing-the-Passer-Strafe von Chase Young brachte die Lions aber bis an die Mittellinie. Dort brachte Stafford einen Neun-Yard-Pass auf Marvin Jones an, der ging zu Boden, Detroit nahm eine Auszeit und Prater verwandelte den entscheidenden Kick.
Einer der Sieggaranten für die Lions war letztlich auch De'Andre Swift. Der Rookie durfte zum ersten Mal in dieser Saison starten und zahlte das Vertrauen definitiv zurück. Bei 16 Carries kam Swift auf 81 Rushing Yards, zudem verbuchte er fünf Catches für 68 Yards und einen Touchdown. Darauf sollten die Lions in den kommenden Wochen weiter aufbauen.
Auf Seiten von Washington feierte Alex Smith derweil ein ansprechendes Comeback als Starter. Zwei Jahre nach seiner Horrorverletzung brachte Smith 38 seiner 55 Pässe für 390 Yards an. Smith spielte nicht fehlerfrei, bewegte die Offense aber gut, obwohl er wenig Hilfe von seinem Run Game erhielt.
Cleveland Browns (6-3) - Houston Texans (2-7)
Ergebnis 10:7 (3:0, 0:0, 0:0, 7:7) BOXSCORE
In Cleveland war für Sonntagabend mit heftigen Regenfällen gerechnet worden, tatsächlich musste das Spiel aufgrund von Blitzen nahe des Stadions rund eine halbe Stunde später anfangen. Dass die Zuschauer eine zähe, vom Run Game und Defense geprägte Partie bevorstehen würde, war also durchaus zu erwarten gewesen. Das Ausmaß war letztlich aber dennoch überraschend.
Beide Teams fanden offensiv überhaupt nicht ins Spiel. Zwischenzeitlich endete zehn Drives in Serie ohne Punkte, zu Beginn des letzten Viertels stand es 3:0 für die Browns. Sinnbildlich für das Spiel stand somit eine Szene der Special Teams der Texans: Bei einem Fourth-and-13 an der 30-Yard-Linie der Browns schickte Houston seine Kicking Unit aufs Feld, statt das Field Goal aus 48 Yards zu versuchen, puntete Kicker Ka'imi Fairbairn den Ball aber überraschend an die Vier-Yard-Linie.
Für die Szene des Spiels sorgte definitiv Nick Chubb rund eine Minute vor Schluss, Der Running Back, der ein überzeugendes Comeback für die Browns feierte, brach bei einem Third-and-Three links außen durch die gegnerische Defense, lief unbedrängt auf die gegnerische Endzone zu - und lief an der Ein-Yard-Linie ins Aus. Da die Texans keine Auszeit mehr nehmen konnten, konnten die Browns somit zu zwei Kneeldowns heruntergehen und den Sieg eintüten.
Auf Seiten der Texans enttäuschte die Offense derweil auf ganzer Linie. Deshaun Watson, der sich in den letzten Wochen so stark präsentiert hatten, kam auf nur 5,4 Yards pro Pass, er brachte nur einen einzigen Pass über mehr als 20 Yards an. In Abwesenheit von David Johnson konnte auch Duke Johnson nur wenig Pluspunkte sammeln. Der Running Back kam auf 3,9 Yards pro Run und verbuchte keinen Catch.
Carolina Panthers (3-7) - Tampa Bay Buccanees (7-3)
Ergebnis: 23:46 (14:7, 3:10, 0:12, 6:17) BOXSCORE
Tom Brady ist zurück! Nach seiner schwachen Vorstellung gegen die Saints legte der Bucs-QB gegen die Panthers deutlich bessere Zahlen auf, auch wenn Brady erneut so manchen Fehler machte und einige Male offene Receiver überwarf. Letztlich waren die Fehler verzeihbar, Brady beendete das Spiel mit 8,7 Yards pro Pass, drei Touchdowns und keinem Turnover.
Wie schwer das gesamte Waffenarsenal der Bucs zu verteidigen ist, wurde in der zweiten Halbzeit richtig deutlich. Am Ende kamen Chris Godwin, Mike Evans, Antonio Brown und Rob Gronkowski alle auf mindestens 50 Receiving Yards. Zudem kam Ronald Jones auf 192 Rushing Yards, vor allem dank seines 98-Yard-Touchdown-Runs kurz nach der Halbzeit. In der zweiten Hälfte kamen die Bucs bei sechs Drives auf drei Touchdowns und drei Field Goals.
Dabei waren die Panthers eigentlich stark ins Spiel gestartet. Shaq Thompson hatte früh einen Fumble von Jones forciert, zudem spielten die Panthers erfolgreich ein Fourth-and-Three in der Red Zone aus, kurz darauf fand Bridgewater Colin Thompson, der seinen ersten Catch in der NFL verzeichnete, in der Endzone. Kurz vor Spielende musste Bridewater mit einer Knieverletzung vom Feld, für ihn übernahm P.J. Walker.
In Abwesenheit von Christian McCaffrey übernahm Mike Davis erneut die Rolle des Lead Backs, er kam aber nur auf sieben Carres für 32 Yards und vier Catches für 12 Yards. Curtis Samuel, in den Vorwochen das Schweizer Taschenmesser der Panthers, blieb mit 12 Scrimmage Yards komplett blass.