Nach gut 75 Minuten war der Traum vom nächsten Coup jäh geplatzt: Dominika Cibulkova trottete geschlagen ans Netz und hatte so gar nichts mehr mit diesem nimmermüden Energiebündel gemein, das am Samstag Wimbledonsiegerin Angelique Kerber in der dritten Runde von Flushing Meadows in den Wahnsinn getrieben hatte.
Nach verlorenem ersten Satz hatte sich "Domi" in ihrer unnachahmlichen Art und Weise zurückgekämpft und die Passivität von Kerber schonungslos ausgenutzt. Der Sieg in drei Durchgängen war der Lohn für den Mut der 1,61 Meter kleinen Cibulkova, die allerdings den Preis für diesen Kraftakt gegen Keys zahlen musste.
Cibulkova kann nur im zweiten Satz mithalten
Im Duell mit der an Position 14 gesetzten Keys hatte Cibulkova gerade im Auftaktsatz nicht den Hauch einer Chance. Was allerdings auch an formidablen Vorstellung der US-Amerikanerin lag, die sich auf ihr Service verlassen konnte und sich kaum Fehler erlaubte. Beim 2:0 im zweiten Durchgang sah alles nach einem Sieg im Expresstempo aus, doch die frühere Top-Ten-Spielerin Cibulkova (Nr. 29) kämpfte sich zurück und führte nach drei Spielgewinnen in Serie plötzlich mit 3:2.
Doch im 23.771 Zuschauern fassenden Arthur Ashe Stadium behielt die von Lindsay Davenport gecoachte Keys kühlen Kopf und holte sich die folgenden vier Spiele zum letztlich deutlichen Erfolg.
Am Ende standen bei ihr 25 Winner (bei 15 Unforced Errors) zu Buche. Wenn der erste Aufschlag kam, machte Keys in 83 Prozent der Fälle den Punkt - eine ganz starke Quote der 1,78 Meter großen Rechtshänderin aus Boca Raton/Florida.
Keys nun entweder gegen Sharapova oder Suarez Navarro
Im vergangenen Jahr hatte Paris-Halbfinalistin Keys im Endspiel von New York gestanden, dort aber klar gegen ihre Freundin und Landsfrau Sloane Stephens verloren. Keys trifft nun im Viertelfinale entweder auf die Russin Maria Sharapova (Nr. 22) oder Carla Suarez Navarro aus Spanien (Nr. 30).
Sieben der Top-Ten-Spielerinnen waren bereits vor dem Achtelfinale ausgeschieden - darunter auch Branchenführerin Simona Halep (Rumänien/Nr. 1) und Australian-Open-Champ Caroline Wozniacki (Dänemark/Nr. 2).