Flexibilität und vorne spielt der Star

Bundestrainer Meikel Schönweitz verfügt über einen ausgesprochen talentierten Kader
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Die Abwehr

Bei den Feldspielern ist die Rangordnung deutlich fließender als bei den Torhütern. Dementsprechend betont Schönweitz, dass es derzeit zwar ein gewisses Grundgerüst, aber noch keine erste Elf gebe. Da passt es ins Bild, dass alle Nominierten bereits einige Partien für die DFB-Nachwuchsabteilung bestritten haben. Auch bei der EM sollen dem Trainer zufolge alle 16 Feldspieler mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zum Einsatz kommt.

Im Abwehrzentrum setzt der Coach dabei auf Variabilität und hat mit Florian Baak, Mika Hanraths und Sven Sonnenberg drei Innenverteidiger mit unterschiedlichen Stärken in den Kader berufen. Baak fällt durch seine physische Präsenz auf, wobei das Kopfballspiel sein größter Trumpf ist. Außerdem liest der Herthaner das Spiel gegen den Ball stark und überzeugt so durch seine starke Antizipationsfähigkeit.

Der Fortune Hanraths hingegen besticht durch seine enorme Schnelligkeit und Leidenschaft. "Mika spielt mit viel Herzblut und agiert sehr mutig", so Schönweitz. Sonnenberg, der dritte Innenverteidiger der deutschen U17, spielt in der Jugend des 1. FC Köln und ist mit 1,96 Metern Körpergröße der Turm der Mannschaft. "Er bringt eine enorme Physis mit. Aber er hat seine größte Stärke beim Spielaufbau: er ist beidfüßig und extrem passsicher."

Da sich alle drei qualitativ auf einem ähnlichen Level bewegen, will Schönweitz die Besetzung der Innenverteidigung von der Verfassung der Spieler, der jeweiligen Spielsituation und dem Gegner abhängig machen.

Die Qual der Wahl hat der Coach auch auf den Außen - besonders auf der linken Seite. Denn mit dem Wolfsburger Gian-Luca Itter und Jan-Niklas Beste vom BVB sind gleich zwei talentierte Linksverteidiger im Kader, die das Komplettpaket mitbringen. Dementsprechend sind beide Kandidaten für die Startelf. "Da beide sehr flexibel sind, ist es auch eine Option, dass beide spielen - einer offensiv, einer defensiv." Es bleibt spannend abzuwarten, welche Lösung der 36-Jährige für die Überbesetzung findet.

Anders stellt sich die Situation auf der etwas unauffälligeren rechten Seite dar. Dort muss sich Schönweitz zwischen zwei Spielern entscheiden: Während David-Jerome Itter (Zwillingsbruder von Gian-Luca) vom VfL Wolfsburg die Rolle des Rechtsverteidigers offensiv interpretiert, verleiht Hoffenheims Alfons Amade der Defensive als Mr. Zuverlässig Stabilität.

Fazit: Eine fest gezurrte Viererkette, die in jedem Spiel verteidigt, ist unwahrscheinlich. Anhand der gewünschten taktischen Ausrichtung wird Schönweitz die Abwehrreihe unterschiedlich besetzen. So kann der Coach dank der Variabilität seiner Verteidiger auf verschiedene Entwicklungen in den Partien oder im Laufe des Turniers reagieren.