Das Mittelfeld
Im Mittelfeld baut das deutsche Team auf Kompaktheit. "Wir wollen insgesamt eine gute Raumaufteilung finden und nicht auf einzelne Positionen konzentrieren", gibt der Trainer die Richtung unmissverständlich vor.
Zu diesem Zweck dominieren in diesem Mannschaftsteil wenig überraschend zentrale Mittelfeldspieler. Einer davon ist Bochums Tom Baack, der zwar als Innenverteidiger ausgebildet wurde, für Schönweitz auf der Sechs aber unverzichtbar ist. "Er ist unser aggressive Leader und deshalb ist er sehr wichtig für das gesamte Team."
Ebenso auf der Sechs oder teilweise auch auf der Acht beheimatet ist Jannis Kübler. Der Linksfuß vom KSC ist ein Dauerläufer, der hohen Aufwand betreibt und die Passwege des Gegners dicht macht. Mit 16 Jahren darf er sogar bereits regelmäßig für den KSC in der A-Junioren Bundesliga ran.
In Aserbaidschan dürften allerdings andere die Nase vorne haben, einer davon ist Atakan Akkaynak - der Chef im Mittelfeld. Der Taktgeber gehört zu den größten Talenten von Bayer Leverkusen und soll angeblich schon länger vom FC Barcelona beobachtet werden. Der 17-Jährige ist ein Abräumer vor der Abwehr, der nach Ballgewinnen sofort die Spieleröffnung übernimmt. Als Kapitän der U17-Auswahl bestimmt er das Tempo im Offensivspiel und soll für die Geniestreiche sorgen. Allerdings muss Schönweitz' Team zunächst auf seinen Kapitän verzichten, denn Akkaynak wird das Auftaktmatch gegen die Ukraine wegen einer Sperre verpassen.
In diesem Spiel könnte sein Teamkollege Kai Havertz in die Bresche springen. Er gehört mit elf Einsätzen zu den erfahrensten Spielern im Kader. An Havertz schätzt Schönweitz dessen Torgefährlichkeit und Kreativität. "Außerdem kann er mit seiner Veranlagung auf der Außenbahn zum Einsatz kommen", so der Übungsleiter. Auch nach der Rückkehr von Akkaynak dürfte Havertz fester Bestandteil im Mittelfeld bleiben.
Die beiden Leverkusener Nachwuchsspieler können sich im Sommer über einen neuen, bekannten Mitspieler freuen, denn Nationalmannschaftskollege Sam Francis Schreck vom FC St. Pauli wird sich nach dieser Saison der Werkself anschließen. Mit seiner dynamischen Spielweise ist Schreck wie geschaffen für einen Spielgestalter und bei einem System mit klassischem Zehner dürfte der 17-Jährige gesetzt sein. "Sam ist sehr kreativ, gewitzt und ein echter Lausbub", schwärmt Schönweitz.
Ebenso viele Einsätze wie Havertz sammelte von allen Nominierten nur noch Arne Meier, der aufgrund seiner variablen Fähigkeiten nahezu alle Positionen im Mittelfeld bekleiden kann. Seine Torgefährlichkeit stellte der Herthaner mit vier Treffern in seinen elf Einsätzen für die U17 unter Beweis.
Eine weitere Option ist Jano Baxmann, der in seinen 15 Einsätzen für die deutsche Nachwuchsabteilung beachtliche sieben Tore erzielt hat. Da der Werderaner sowohl auf dem Flügel als auch im Sturm eingesetzt werden kann, dürfte er einige Einsatzminuten sicher haben.
Fazit: Es ist auffällig, dass Schönweitz vornehmlich auf zentrale Mittelfeldspieler baut, die flexibel einsetzbar sind. Spätestens nach der Ankündigung des Trainers kann man davon ausgehen, dass im Mittelfeld rotiert wird und jeder Akteur seine Minuten bekommt. Findet Akkaynak nach seiner Sperre schnell zu seiner Form, könnte der Kapitän das Team tragen und sich weiter in die Notizblöcke der Scouts eintragen.