NBA

Wie schafft das Calipari bloß?

Mastermind John Calipar hat sein Team beisammen: Kann sich Kentucky nur selbst schlagen?
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2. Die Stolpersteine

Louisville

Den Titelverteidiger sollte man nur auf eigene Gefahr abschreiben: 2012 wurden die Cardinals vor der Saison als zweitbestes Team gehandelt, holten sich für das NCAA-Tournament Platz eins der Setzliste - und marschierten zum Titel. Warum sollte es in diesem Jahr so viel schlechter laufen?

Denn in diesem Jahr werden sie immerhin auf den dritten Platz hinter Kentucky getippt - und für einige Experten sind die Cardinals immer noch das stärkste Team, das mit eisenharter Defense jeden Gegner vor Probleme stellt. Mit Point Guard Peyton Siva und Center Gorgui Deng hat man zwei Cornerstones verloren, aber die wurden durch Chris Jones und Montrezl Harris adäquat ersetzt. Hancock und Russ "Russdiculous" Smith sind immer noch an Bord, die Offense dürfte also schnurren wie ein Kätzchen.

Dazu hat man mit Rick Pitino einen Coach im Kommandostand, der es in der "Lorbeeren-Kategorie" locker mit Calipari aufnehmen kann. Auf den 61-Jährigen, Titelträger 1996 und 2013, wartet aber eine besondere Herausforderung. Vor wenigen Wochen suspendierte er seinen hypertalentierten Power Forward Chane Benahan. Ob und wann Benahan ins Team zurückkehren darf, ist noch nicht klar, aber ohne ihn wäre das Team eine ganze Ecke schwächer.

Kansas

"Riggin for Wiggins" hatte "ESPN"-Star Bill Simmons das diesjährige Tankfest in der NBA getauft: So ziemlich alle Teams lecken sich die Finger nach dem kanadischen Small Forward. Aber der spielt erstmal mindestens ein Jahr für die Jayhawks und Coach Bill Self.

Dessen Team musste sich im letzten Jahr trotz One-Seed in den Sweet Sixteen dem späteren Finalisten Michigan geschlagen geben. Und dann verlor Self auch noch auf einen Schlag seine komplette Starting Five - gleich drei Spieler machten ihren Abschluss.

Aber neben Superstar Wiggins holte sich der 50-Jährige, der Kansas zu neun Big-12-Titeln in Folge führte, auch noch andere potenzielle Stars ins Boot, allen voran Joel Embiid. Der 18 Jahre alte Center aus Kamerun belegt bei "ESPN" den vierten Platz im Mock Draft und lässt es unter dem Korb bei einer Körpergröße von über 2,13 Metern dunkel werden. Ebenfalls nicht vergessen sollte man Shooting Guard Wayne Selden, ebenfalls ein potenzieller Lottery Pick.

Michigan State

This...is...Sparta! Michigan State schaffte es in diesem März als Big-Ten-Champion in die Runde der Sweet Sixteen, unterlag dann aber dem späteren Champion aus Louisville. Trotzdem war die Saison für die Spartans um Coach Tom Izzo insgesamt gesehen ein Erfolg. Und dieses Jahr soll es noch ein Stückchen höher gehen.

Im College-Basketball immer ein Vorteil: Das Team blieb in seiner Zusammensetzung fast komplett beisammen. Izzo legt Wert auf langfristige Zusammenarbeit, und das wird ihm in diesem Jahr besonders in der Defense große Vorteile bringen. Außerdem hat er weiter zwei Superstars zur Verfügung.

Da wäre zum einen Big Man Adreian Payne. Der "Payne Maker" entschied sich gegen die NBA und dürfte gegen die College-Konkurrenz gut und gerne 20 Punkte und zehn Rebounds pro Spiel auflegen können. Shooting Guard Gary Harris schießt von außen die Lichter aus und wäre im Draft wohl ebenfalls weit gekommen. Nun hängt es an Point Guard Keith Appling: Wenn der seine Form findet, ist alles drin.

Duke

Der gute alte Mike Krzyzewski. Jap, mit 66 Jahren fängt das Leben doch erst an, oder? Auf jeden Fall ist der vierfache NCAA-Champion immer noch so gut wie eh und je. In der Runde der letzten acht reichte es 2013 gegen Louisville nicht. Ein neuer Superstar soll das Team jetzt wieder zum Titel führen.

Mit Jabari Parker hat man sich eines der größten Talente überhaupt geschnappt. Unter den Fittichen von Coach K sollte der 18-jährige Forward, der vor einem Jahr aufgrund seines Potenzials schon auf dem Cover der "Sports Illustrated" landete, ganz groß aufspielen können - wer war nochmal dieser Andrew Wiggins?

Mit Quinn Cook und Rasheed Sulaimon kann Krzyzewski erneut seinen letztjährigen Backcourt aufbieten. Small Forward Rodney Hood ist absolut solide und könnte auch auf die 4 rutschen, sollte Parker Center spielen. Dieses System wurde vom "Team USA"-Trainer bereits erfolgreich getestet. In der Big-Man-Rotation finden sich Amile Jefferson und der jüngere Bruder von Miles, Marshall Plumlee. Fazit: Leichte Fragezeichen in der Defense bleiben, aber es bleibt ja auch noch genügend Zeit.

X-Faktor: Michigan / Arizona

Die Finalisten des Vorjahres mussten mit Trey Burke den College-Spieler des Jahres ziehen lassen. War's das also? Nicht ganz: Freshman Derrick Walton hat auf der Point-Guard-Position mit den zukünftigen NBA-Spielern Glenn Robinson III. (erinnert sich noch jemand an den "Big Dog"?) und Power Forward Mitch McGary starke Mitspieler an seiner Seite. Bei letzterem hofft Coach John Beilein auf gute Fitness, dann kann die Überraschung gelingen.

Arizona-Coach Sean Miller hat mit Freshman Aaron Gordon einen polierten Power Forward an Land gezogen. Sollte er sich im Wüstenstaat noch einmal steigern, ist ein Top-Five-Pick im kommenden Draft möglich. Dazu kommt ein cleverer Point Guard mit T.J. McConnell, also abschreiben sollte man die Wildcats nicht zu früh.

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